D-Junioren : Spielbericht (2007/2008)

Drei Punkte trotz indiskutabler Leistung

Indiskutable Leistung brachte trotzdem 3 Heimpunkte
Am Samstag, dem 24.11.2007 empfingen die Blau-Weißen aus Neustadt das aktuelle Schlusslicht der tabelle den SV Rothenstein. In Vorbereitung auf das Spiel, wurden die Mädchen und Jungen, mit einer neuen taktischen Variante vertraut gemacht, Um anknüpfend an die vergangenen guten Leistungen der letzten Spiele, nicht nur spielerisch zu überzeugen, sondern auch im Ergebnis der Partie mit drei gewonnenen Punkten den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen zu wahren. Klar war, dass mit einer besonders offensiven Ausrichtung der Gegner unter Druck gesetzt werden sollte. Die ersten Minuten ließen auch Hoffnung zur Umsetzung. In der 10. Minute , war es dann soweit, Eine „Fackel“ von Maurice Grube aus halbrechter Position, lässt der Rothensteiner Keeper prallen und John Zander hatte wenig Mühe, den Ball über die Torlinie zum umjubelten 1:0 für den Gastgeber in die Maschen zu schieben. Aber anstatt Sicherheit im eigenen Spiel zu erlangen, gingen die Blau-Weißen sehr großzügig mit ihren Chancen um. Eine Unachtsamkeit im Mittelfeld durch Benjamin Sippach, der den Ball an den „Riesen“ Stefan Wünsch vertändelte, brachte die Rothensteiner in Vorteil. In der Folge spielte er noch Julia Grau aus und stürmte allein auf Blau-Weiß Keeper Andre Wolfram zu und ließ ihm keine Chance. Der überraschende Ausgleich in der 14. Minute wirkte wie ein Schock auf die Neustädter. Die Warnung vor dem Spiel, die Rothensteiner nicht zu unterschätzen war genauso verpufft, wie die Einstellung der Spieler mit spielerischen Mittel zum Heimerfolg zu gelangen. Eine katastrophale Chancenverwertung und die Lässigkeit der Blau-Weißen, ließ den Tabellenletzten mit seinen gefährlichen Spielern Stefan Wünsch und Sebastian Hantsch immer wieder ins Spiel kommen. Es bedurfte „nur“ dieser beiden Rothensteiner Spieler, die den Neustädtern immer wieder Kopfschmerzen bereiteten. Diese Beiden waren durch Mittelfeld und Abwehr einfach nicht zustellen und tauchten immer wieder gefährlich vor dem Neustädter Gehäuse auf. Einige Neustädter fanden an diesem Tag einfach keine Bindung zu Ball und Mitspielern. Bereits in der 15. Minute musste der völlig indisponierte Benjamin Sippach, durch Josephine Koch ersetzt werden. Durch ihre Schnelligkeit konnte sie ein wenig die starken Rothensteiner Spitzen entschärfen und hatte in der 23.Minute selbst die große Chance, Neustadt erneut in Führung zu bringen. An der Mittellinie erkämpfte sich Mannschaftskapitän Nils Meißner den Ball und lief auf das Rothensteiner Tor zu, legte gekonnt auf Josephine Koch ab, die den direkten Abschluss aber an den rechten Pfosten hämmerte. In der 29. Minute kamen dann die Gegner von halblinks vor das Neustädter Tor und ein Glücksschuß wiederum durch den starken Stefan Wünsch senkte sich als Bogenlampe unhaltbar für Andre Wolfram ins Neustädter Tor. In der Halbzeitpause mussten ein paar klare Worte fallen, um die Gastgeber wachzurütteln und die schlechte Leistung , der ersten Hälfte zu revidieren. Zur Verstärkung der Offensive wurde mit Beginn der 2. Halbzeit bei Neustadt, Christian Semmler für die glücklose, auch verletzungsbedingt gehandicapte Julia Grau eingewechselt. Bis zur 38. Minute mussten die zahlreichen Zuschauer dann auf die nächste gute Gelegenheit warten, als John Zander den Ball auf die Lattenoberkante schlug. Sechs Minuten später kamen die Rothensteiner wieder über die Mittelinie mit Sebastian Hantsch, der aus halblinker Position am Strafraum abzog, und Torhüter Andre Wolfram vor große Schwierigkeiten stellte. Der Ball rutsche unter seinem Körper hindurch. Dahinter lauerte auf der mitgelaufene Stefan Wünsch, der den Ball völlig freistehend und unbedrängt zur 3:1 Gästeführung abstaubte. Aufgrund der bisherigen Chancenverwertung und der katastrophalen Neustädter Spielweise an diesem Tag ließ nichts mehr auf einen Punktgewinn deuten. Das Spiel schien entschieden. Nur Neustadts Mannschaftskapitän Nils Meißner wollte sich mit dieser Niederlage nicht abfinden. Immer wieder triebt er seine Mannschaftskameraden nach vorn. Er schnappte sich meist weit in der eigenen Hälfte den Ball und setzte zu fast unwiderstehlichen Sololäufen an. In der 48.min schnappte sich N.Meißner das Spielgerät an der Mittellinie und lief unwiderstehlich an seinen Gegnern auf der linken Seite vorbei und war´s eine Flanke oder ein Torschuß, wer weiß das schon, denn der Rothensteiner Torhüter sah dabei nicht gut aus und lenkte den Ball ins eigene Tor. Mit dem 2:3-Anschlußtreffer in der 48. Minute keimte bei den Neustädtern wieder Hoffnung auf, die aber schon 2 Minuten später nach einer Rothensteiner Ecke gedämpft wurden. Den fälligen Eckball lenkte Maurice Grube, irritiert durch seine eigenen Mitspieler, unglücklich ins eigene Netz. Das war´s wohl für Neustadt an diesem Tag waren sich fast alle auf dem Neustädter Sportgelände sicher. Neustadt wechselte in der 55. Minute nochmals aus. Für den entnervten Maurice Grube kam nun Konstantin Siegmund aufs Feld. Was in den letzten fünf Minuten abging ist kaum in Worte zu fassen. Eine tolle Aufholjagd in den letzten Minuten die für einiges entschädigte. Tore Tore Rückstand und nur noch fünf Spielminuten es schien Unmöglich noch zu punkten. Dann kam die große Zeit von Neustadts aktuellem Torjägerduo Meißner / Semmler. In der57. Minute legte Christian Semmler vor und Nils Meißner vollstreckte aus dem Gewühl heraus zum 3:4. Zwei Minuten später umgekehrte Vorzeichen Meißner legte diesmal Semmler auf, der eiskalt zum viel umjubelten Ausgleich verwandelte. JohnZander hatte in der 60. Minute die Riesenchance doch noch den Siegestreffer zu erzielen, als er allein auf den Rothensteiner Torhüter zulief, aber das Spielgerät überhastet in die Arme des Gästekeepers spielte. Als alles mit dem Abpfiff rechnete rollte nochmals ein Blau-Weiß Angriff aufs Gästetor. Nils Meißner flankt in der Nachspielzeit von der Grundlinie in die Mitte, wo sein „Lieblingsabnehmer“ Christian Semmler den Ball volley in die Maschen drosch. Grenzenloser Jubel der Neustädter Jungen und Mädchen. Buchstäblich in allerletzter Sekunde wurde der Neustädter Sieg herausgespielt, denn mit dem folgenden Anstoß pfiff der sehr gut agierende Schiedsrichter Weck das Spiel ab. Blau-Weiß Neustadt war noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Der überragende und niemals aufgebende Mannschaftskapitän Nils Meißner machte bei diesem Spiel den entscheidenden Unterschied zwischen beiden Teams aus. Als jeder schon mit einer Niederlage rechnete, machte er sich auf und trieb seine Mannschaftskameraden immer wieder nach vorn, um die drohende Niederlage noch abzuwenden. Mit Sicherheit war diese Partie nichts für schwache Nerven und so mancher Zuschauer hatte nach Beendigung des Spieles einige graue Haare mehr am Kopf. Oft gingen spielerisch stark gestaltete Partien für Neustadt verloren und man stand mit leeren Händen da. Diesmal spielte man grottenschlecht und enttäuschte, behielt aber dank großer Moral die Punkte in der Orlastadt. Lange Zeit agierten die Neustädter glücklos in ihren Aktionen und mussten sehr viel Kraft aufwenden, um den Sieg noch aus dem Feuer zu reißen. Sicherlich war der Sieg gegen den Tabellenletzten ein glücklicher, aber gleichzeitig zeugt er auch von großer Moral und Charakterstärke der Neustädter Mannschaft. Noch vor einem halben Jahr wäre eine solche Partie mit Sicherheit verloren gegangen. Die Arbeit des Trainerteams trägt endlich auch Früchte, dass genügend Selbstbewusstsein beim Neustädter Team entwickelt wurde, daß auch verloren geglaubte Spiele noch gedreht und erfolgreich gestaltet werden. Auch aus diesem Grund ist das „Unternehmen Aufstieg“ noch in realistischer Entfernung. Mannschaftskapitäne sollen Vorbild für ihr Team sein und mit Nils Meißner hatten die Neustädter an diesem Tag solch einen Typen, der vergangene Saison keine Lust mehr zum Fußballspielen hatte. In dieser Saison ist er der Leistungsträger und in der Lage seine Mitspieler mitzureißen. Das wichtigste ist aber, dass er den Spaß am Fußball wieder gefunden hat und damit auch den Erfolg in die Spiele der Neustädter D-Junioren mit zurückbrachte. Der Spaß wurde aber nicht im Selbstlauf wieder gefunden, sondern ist Ergebnis einer intensiven und vor allem altersentsprechenden Trainingsarbeit. Auch wenn der Sieg gegen die wacker kämpfenden Rothensteiner glücklich gewesen ist, hat niemand das Recht die geleistete Arbeit in Abrede zu stellen. Dem Tüchtigem gehört die Welt und Erfolg gibt ihm Recht.