Volle Offensivpower
Denny Lukes, 31.07.2024
Bei sommerlichen Temperaturen wurde unsere Mannschaft dieses Mal von der Männermannschaft der TSG Zwackau herausgefordert. Die TSG steckt noch mitten in der Vorbereitungsphase für die neue Saison in der Kreisklasse und wollte sich noch mal auf den Prüfstand stellen lassen. Vorbereitungsphase? Ein Wort das bei den Alten Herren nicht weiter bekannt ist, zumindest nicht in Verbindung mit Fußball. Eine Vorbereitungsphase gibt es da doch eher in Verbindung mit den jährlichen "Black-Metal-Festivals" oder den "4 Tollen Tagen".
Interims-Coach Skudel rief vor der Umzugsphase noch seinen gesamten Interims-Taktik-Staff ein, um eine brauchbare Lösung für die Unterbringung der dutzenden Offensivspieler zu finden. Der Eine konnte nicht in die Verteidigung, weil er dann sowieso nur wieder vorne herumstehen würde, der Andere war wieder zu langsam, manche waren beides und der Nächste hätte wieder gebockt, wenn er nicht im Sturm spielen dürfte. Ein klassisches Skuddel-Muddel. Letztendlich entschied sich Skipper-Skudel dann für ein altbekanntes Modell, wenn man zu viele Leute hat…Kurzarbeit.
Das ein Fußballspiel nicht immer nur von den Protagonisten auf dem satten Grün entschieden, sondern auch von dem gesamten Team, samt Trainer und Betreuern entscheiden wird, ist hinlänglich bekannt und was Neustadt an Spielern im Überfluss besaß, fehlt aktuell im Betreuerteam. Die Betreuungsabteilung von Zwackau hatte jedenfalls seine Hausaufgaben gemacht und traf Neustadt an seiner Schwachstelle, indem sie sich für ihre traditionelle kohlschwarze Spielkleidung entschieden. Ein raffinierter Schachzug der Gruben-Kumpel vom Hainberg, aber wenn es den Alten Herren an etwas nie fehlt, dann ist es an Behaarung…äh…Erfahrung und man reagierte prompt mit dem Eyecatcher-Trikotsatz aus vergangenen Dekaden, dem sommerlich, mandarinenartigen Oranje-Jerseys. Die bienenfreundliche Warnfarbe Orange, machte die meisten Spieler noch blasser oder biss sich mit ihren hochroten Köpfen, abgesehen von Totti. Der seiner gleichmäßig, gebräunten Haut aus seinem Italienurlaub noch eben mit Milch und Honig ihren seidenschimmernden Glanz verlieh.
Nach dem Schiri Goretzki verzweifelt in den Katakomben sich nach der Kennnummer der Alten Herren erkundigte, um den Versicherungsschutz zu gewährleisten, stufte er das Spiel kurzfristig zum Hochrisiko-Spiel ein.
Das Spiel begann mit einem Abtasten zwischen den Strafräumen. Zwackau hatte die ersten Möglichkeiten, aber die Blau-Weißen Abwehrrecken, auch besser bekannt als IKEA´s Nuss-Hölzernes Wand-Frank-Modell „Ivo“, haben schon viele, harte Nüsse geknackt und dieses Mal war es eben die Kuknat.
Neustadt hatte sich gefunden und Neuzugang Major steckte gekonnt auf Rosi durch, der noch Keeper Katzer umkurvte und zum 1:0 verwandelte. Kurz darauf war es erneut Major, der mit seinem langen Pass die Abwehr von Zwoocke aushebelte. Nach dem sich Kosien und Lindig in Zwackaus Hintermannschaft noch fragend anschauten, warum Sonntag´s Max jetzt auf´s eigene Tor zuläuft, war es auch schon zu spät. Seinem Tempolauf ab der Mittellinie schloss der ehemalige Zwackauer und Hall-of-Famer überlegt ab und erhöhte auf 2:0. Der Torjubel fiel entsprechend verhalten aus. Also eigentlich wie auch beim Tor zuvor von Rosi. Den Halbzeitstand stellte dann Lukes her, als er nach einem Pass von Staps, einfach Mal draufhielt und auf 3:0 erhöhte.
Zur Halbzeit bestätigten sich also Ivo´s Worte aus der Spielansprache, welche eigentlich auch nur aus einem Satz bestand: „Männer, es wird auch ab und zu mal etwas nicht schief gehen“. Somit waren alle zufrieden und es konnte munter getauscht werden. Neben Aushilfshüter Korni, feierte auch Felix „Soße“ Anton sein Debut bei den Alten Herren. Zwar noch nicht durch sein Alter spielberechtigt, bringt er zumindest mit Bandage und einem kaputten Knie, die besten Voraussetzungen für den Alt-Herren Bereich mit.
Zwackau nutzte die Umstellungen und verkürzte auf 3:1. Neustadt schüttelte sich, stellte auf Viererkette um, und schlug sofort zurück. Eingeleitet durch Urlauber „Totti De Bräune“, entstand das 4:1 aus einer Co-Produktion von Opi und Soße oder einigen auch noch besser bekannt als „Pünktchen und Anton“. Auch das 5:1 bereitete Opi vor. Seine Ecke köpfte Lukes am langen Pfosten humorlos in die Maschen. Die Mannschaften zollten der Hitze dann allmählich ihren Tribut und das Spiel verlor zunehmend an Tempo. Die Automatismen griffen nicht mehr, Neustadt stellte um auf Manuel, der dann auch das 6:1 vorbereitete, was Anton in bester Stürmermanier per platzierten Flachschuss erzielte. Das halbe Dutzend war perfekt und die 30 Zuschauer zufrieden mit der abendlichen Unterhaltung.
Am kommenden Freitag kommen die Grün-Weißen aus Stadtroda auf die "Rote Erde". Anstoß ist 18:30 Uhr.
Quelle:Denny Lukes