Alte Herren : Spielbericht

Knappes Ding in St. Kraftsloff

Für unsere Alten Herren hieß es vergangenen Freitag Auswärtsspiel in St. Gangloff. Unter der Woche sagte der Gastgeber das Spiel bereits ab, was die Blau-Weiße Mannschaftsleitung jedoch gekonnt ignorierte und somit die Heimelf gezwungen war, sich um Verstärkung zu bemühen. Und so kam es, dass an jenem lauen Abend eine Spielgemeinschaft aus St.Gangloff und Kraftsdorf auf unsere Alten Herren wartete. Die Creme de la Creme aus dem Holzland sozusagen.  

Nach der unspektakulären Anreise verwies der freundlich Einweiser vor Ort auf die Einfahrt zum Parkplatz am Sportgelände. Busfahrer Opel ließ es sich jedoch nicht nehmen und zeigte seinen Kameraden noch kurz den Mai-Baum-Festplatz bevor er dann den Bus gekonnt durch das richtige Tor lenkte und sicher in 4 Zügen einparkte. Der zweite Mannschaftsbus, bis unters Dach gefüllt mit Nachkommen von Interimscoach Skudel, wartete da bereits geduldig um den örtlichen Spielplatz unter Beschlag zu nehmen. Derweil warteten die restlichen Spieler wiederum ungeduldig auf die Auflösung, wer denn nun der angekündigte Star-Gastspieler der Blau-Weißen sein würde. Man staunte nicht schlecht als sich Lichtgestalt und ehemaliger Landesliga-Abräumer Carsten durch die Kabinentür schob und gewohnt wortreich „Hallo“ sagte.

Coach Skudel hatte also einmal mehr die Qual der Wahl um die beste Startaufstellung und konnte es sich leisten, Stoßstürmer und Scout Karli auf die Bank zu setzen, was dieser mit einer ausschweifenden Ansprache quittierte. In den kommenden Wochen wird seine Agentur wohl keine Probespieler mehr rekrutieren.

Nachdem sich der Schiedsrichter um die Zurechnungsfähigkeit beider Torhüter informiert hatte, pfiff er das Spiel auch schon an. St. Gangloff versuchte mit mehr Spielanteilen die Gäste sofort unter Druck zu setzen. Der körperlich robusten Spielweise begegneten die Neustädter mit verbalen Nackenschlägen, was aber offensichtlich nicht sonderlich Eindruck machte. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte der um Kommunikation bemühte Unparteiische alle Hände voll zu tun- unnötig auf beiden Seiten.

Den Gästen war es vorbehalten das erste Tor des Tages zu erzielen. Es hätte wohl drei übereinander gestapelte Verteidiger gebraucht um den 2,50m großen Stürmer der Gastgeber am Einköpfen nach einer Ecke zu hindern. Andererseits brauchte es jedoch im direkten Gegenstoß der Blau-Weißen nur einen 1,65m „großen“ Opi, um nach feinem Dribbling und noch feinerem Fernschuss den unmittelbaren Ausgleich zu erzielen.

Mit dem 1:1 ging es auch schon in die Pause und Co-Trainer Henri schüttelte zum ersten Mal ungläubig seine Uhr ob denn schon 40 Alte-Herren-Minuten rum sein können. Während Coach Ivo einmal mehr seine Sprösslinge mit 10 Euro in der Hand zum Capri-Sun holen schickte, wechselte sich Karli nach erneuter Ansprache selbst ein und die Mannschaft eilte aufs Spielfeld zurück. Auch der Gegner wartete dort bereits auf Wiederanpfiff. Und man wartete und wartete und wartete….. Unter großem Applaus kehrte nach 15 minütiger Sitzung… ääähh Pause dann auch der Schiedsrichter zurück, erkundigte sich einmal mehr nach den Torhütern und pfiff zur zweiten Hälfte an.

Mit einem Doppelschlag wurden jedoch alle taktischen Gedankenspiele der Blau-Weißen zunichte gemacht. Denn kurz nach der Pause konnte die Heimelf mit 3-1 davon ziehen. Karli zog sich auch zurück und schleppte sich nach 12 Minuten wieder auf die Bank. 

Highlight einer mageren zweiten Hälfte: Eine Plietzsch-Szene in der der Protagonist den Gegner mit einer versehentlichen Ballannahme austeigen lässt, eine lustige Hackentrick-Schienbeinkombination zeigt und anschließend den Ball per Hummels-Außenrist-Pass auf Opi zu spielen versucht. Als der Pass jedoch zum stehen gebliebenen Gegner kullert, meint Plietzscher mit einem Lächeln „Fast wie früher, Opi!“. Dieser berichtigt: „Nein, GENAU wie früher“.

Wenig später lässt sich Markus weis()e fallen und holt so einen Strafstoß heraus. Weil er jedoch nicht weiß (….) welches sein starkes Schussbein ist, lässt er Opel antreten der gewohnt sicher zum 3:2 Endstand einschießt. Denn obwohl auf Henris Uhr noch 10 Minuten zu spielen waren, pfiff der Schiedsrichter das Spiel kurz darauf auch schon ab. Gut so, denn Ivo hatte mittlerweile auch kein Bratwurstgeld mehr. Der Sieg der SG St.Kraftsloff geht aufgrund der besseren ersten Hälfte jedoch in Ordnung.  

Nachdem Ivo alle seine Schäfchen eingesammelt hatte und die Spieler die wohlschmeckende Bierkiste geleert hatten, machten sich die Blau-Weißen auf den kurzen Heimweg.

Kommende Woche wartet dann Bad Lobenstein auf die im September noch immer ungeschlagenen Alten-Herren. Bis dahin!