Den Spitzenreiter ins wanken gebracht, aber nicht umgestoßen
Nach der Zwangspause am vergangenen Wochenende konnte endlich wieder Fussball gespielt werden, allerdings nur in „abgespeckter“ Version für den Zuschauerrahmen. Schade für die Zuschauer, die nicht vor Ort sein konnten, denn es war ein spannendes Spitzenspiel, was seinen Namen verdient hatte. Beide Teams liessen ihren Offensivreihen freien Lauf. Die Chancen der ersten Hälfte wechselten jeweils die Seiten.
Erst verzieht Hölzel, nach langen Ball auf ihn, nur knapp am langen Pfosten (11.), dann touchiert der Schuss von Tobias Grau den linken Pfosten der Lobensteiner (12.).
Die Platzherren gingen nach einem schönem Zusammenspiel von Daniel Bursuc und Robin-Lee Engler, der sich die Ecke aussuchen kann, in Führung (1:0, 15.).
Im Minutentakt wechselten sich die Chancen. Erst muss Steven Simon vor dem einschussbereiten Sebastian Mai in höchster Not klären (21.), dann streicht der Schuss von Routinier Daniel Opel nur knapp am rechten Pfosten vorbei (26.).
Beim nächsten Chancenwechsel scheitert erst Oliver Hölzel am jungen Neustädter Torhüter Niklas Risch (29.) und auf der anderen Seite kann Lobensteins Torhüter Richie Steinbach den Schuss von Matti Szalek mit einer starken Reaktion gerade noch um den Pfosten drehen (30.)
Der Gast kommt dann durch Kevin Hammerschmidt zum Ausgleich, der aus 6 Metern in zentraler Position trifft (1:1, 39.).
Kurz darauf trat Schiedsrichter Marvin Lautensack in den Mittelpunkt des Geschehens, als er die „Torwarteinlage“ eines Lobensteiner Abwehrspieler im Lobensteiner Strafraum ungeahndet ließ (42.). Heftige Proteste der Neustädter halfen nichts.
Die Irritationen der schwachen Spielführung ist es dann auch zuzuschreiben, dass clevere Lobensteiner mit einem Doppelschlag die 3:1 Pausenführung herausschossen und das junge Neustädter Team noch mit einer Vielzahl von Schiedsrichterentscheidungen haderten.
Ein zu kurz abgewehrter Eckball nimmt Torjäger Sebastian Mai volley aus 20 Metern und sein Hammerschlag wackelt im Neustädter Tor (1:2, 44.) und dann überwindet Oliver Hölzel in der Nachspielzeit, zu einem psychologisch wichtigem Zeitpunkt, die Neustädter Abwehr erneut 1:3, 45.+1).
Trainer Rene Grüttner musste seine Mannschaft in der Kabine wieder aufbauen, um eine drohende Niederlage abzuwenden.
Wer dann in der zweiten Hälfte nicht die Möglichkeit hatte live auf der „Roten Erde“ dabei zu sein und auf den Liveticker zurückgreifen musste, sucht vergeblich Lobensteiner Möglichkeiten im Text.
In der Tat hatte jetzt die Lobensteiner Abwehr alles aufbringen müssen, um den erarbeiteten Vorsprung zu verteidigen.
Dann half Schiedsrichter Lautensack erneut, diesmal auf Neustädter Seite. Den fälligen Freistoß auf der 5 Meterlinie, nach Rückpass zum Torhüter, liess er wiederholen, übrigens ungeahndet, und anschliessend hat er in der unübersichtlichen Szene ein Handspiel der Lobensteiner Abwehr gesehen und zeigt auf den Punkt. Routinier Daniel Opel liess sich das Geschenk nicht entgehen und verwandelt sicher zum Anschlusstreffer (2:3, 60.).
Der Spitzenreiter konnte in der zweiten Hälfte kaum Entlastung für seine Abwehr bringen und es brannte ein ums andere mal im Lobensteiner Strafraum. Wenn die Abwehr überwunden war, dann war ja noch Torhüter Richie Steinbach, der die Angriffsbemühungen der Orlastädter zu Nichte machen konnte.
Einen an Daniel Bursuc verwirkten Foulelfmeter, konnte Matti Szalek nicht an Steinbach vorbei bringen, um den sicherlich verdienten Ausgleich zu erzielen (68.). Aber war eben nicht. Angriff auf Angriff rollte auf das Lobensteiner Gehäuse, aber mit dem Glück des Tüchtigen wurden weitere Einschläge verhindert. In der Nachspielzeit kann dann Torhüter Steinbach den scharfen Schuss von Pascal Kern erneut entschärfen und hält damit den glücklichen Sieg für den Spitzenreiter fest.
Am nächsten Wochenende ist dann der Pokalauftritt beim SV Schmölln 1911 auf der Tagesordnung. Adiv
Trainer Heiko Becker resümiert nach Abpfiff.
„In der ersten Hälfte waren wir gut im Spiel, haben aber unsere Chancen nicht konsequent genutzt. In der zweiten Hälfte hatten wir keinen Zugriff auf die Neustädter. Aber mit dem stark gehaltenen Strafstoß hält der Keeper uns im Spiel. Alles in allem ein glücklicher Sieg für uns“
Der geschlagen Trainer der Neustädter Rene Grüttner meinte nach dem Spiel:
„Wir haben heute mit einer sehr jungen Mannschaft gegen den Spitzenreiter ein gutes Spiel gemacht und gezeigt, dass wir mithalten können. Auch wenn wir mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht glücklich waren, so haben wir es doch selbst in der Hand gehabt das Spiel für uns zu entscheiden.“
Die Aufstellungen:
Neustadt:
Risch (TW), Talabidi, Opel (83. Boualem), Grau, Engler R. (C), Badermann, Engler M., Grimm (GK), Bursuc (70. Kern), Simon, Szalek (GK)
Lobenstein:
Steinbach (TW), Dittnar, Wirth (GK), Baer, Köcher (C)(GK), Hölzel, Hammerschmidt (GK)(70. Becker), Wiechert, Rzoska (GK), Mai, Ernst (83. Muth)
Torfolge:
1:0 Engler R. (15.), 1:1 Hammerschmidt (39.), 1:2 Mai (44.), 1:3 Hölzel (45.+1), 2:3 Opel (60. Strafstoß)
Gute Nachrichten verbreiten sich schnell, schlechte Nachrichten noch viel schneller. Die gute Nachricht voraus, es wird gespielt, die Schlechte, den würdigen Rahmen für ein Derby wird es nicht geben.
Da ist schon mal Derbyzeit auf der „Roten Erde“ und es sagt sich der Spitzenreiter an und dann bremst so ein verdammter Virus die Begegnung aus.
Gestiegene Fallzahlen im Kreis zwangen das Landratsamt zum Handeln und ein ganzer Landkreis muß verständlicherweise darunter leiden.
Nachdem bereits am vergangenen Wochenende das lange erwartete Prestigederby in Pößneck völlig abgesagt werden musste, so kann die Durchführung des Spiels gegen den VfR Bad Lobenstein als ein kleiner Schritt, ein Funken Hoffnung gesehen werden, wenn auch mit angezogener Handbremse.
Entsprechend der Allgemeinverfügung des Landratsamtes Saale-Orla-Kreis sind öffentliche Veranstaltungen unter freiem Himmel, dementsprechend auch Fußballspiele, auf 100 Personen beschränkt und das gilt vorerst bis zum 31. Oktober. Das bedeutet gleichzeitig, daß diese Zahl nicht auf die Zuschauer beschränkt ist, sondern auch Spieler, Funktionäre, Schiedsrichter und Ordner betrifft.
Ein Dilemma, das nicht nur Gästefans betrifft, sondern auch das treue Neustädter muß Entbehrungen hinnehmen.
Erste Feststellung schon einmal, Gästefans kann kein Eintritt für die Begegnung gegen Bad Lobenstein gewährt werden. Aber auch die Anzahl des Neustädter Anhanges ist begrenzt. Neben den Dauerkarteninhabern, die jeweils eine weitere Eintrittskarte erwerben können, ist nur ein sehr geringe Anzahl im Vorverkauf erwerbbar. Diese können in der Sportgaststätte „Am Sportplatz“ zu den Öffnungszeiten für 4€ erworben werden. Schnelle Entscheidung sichert damit die Teilnahme. Am Ende sind es 50 Auserkorene, die der Begegnung am Samstag beiwohnen können.
„Behördliche Zwänge schränken unsere Wünsche für die Begegnung ein und wir bitten um Verständnis bei unseren Gäste-Fans, aber vor allem auch bei unserem treuen Neustädter Publikum.In Verantwortung für den Gesamtverein und deren Mitglieder müssen derzeit mitunter unpopuläre Entscheidungen getroffen werden, wobei die Hoffnung und Freude auf ein Blau-Weißes Gesamterlebnis auf der „Roten Erde“ in naher Zukunft bleibt.“ Bert Rosenbusch, Präsident des SV Blau-Weiß’90 bittet auf diesem Wege um Verständnis für alle, die nicht berücksichtigt werden können.
Zu den sportlichen Fakten der Begegnung: Zu Gast ist der Klassenprimus VfR Bad Lobenstein ( 11 Punkte, 12:3 Tore), der sich mit einem klarem 3:0 Heimerfolg am letzten Spieltag gegenden bisherigen Tabellenführer der Landesklasse, Grün-Weiß Stadtroda durchsetzte.
Prunkstück der Koseltaler ist sicherlich ihre Offensivabteilung, allem voran Torschütze vom Dienst, Sebastian Mai, der mit 6 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt. Aber vor allem ohne seine Mitstreiter Oliver Hölzel und Kevin Hammerschmidt wäre die bärenstarke Offensive der Lobensteiner nur die halbe Wahrheit.
Auch die Defensive der Koseltaler ist sattelfest. Erst dreimal konnte der Lobensteiner Torhüter überwunden werden. Nicht umsonst sind die Schützlinge von Trainer Heiko Becker neben den Saalfeldern noch unbesiegt in dieser Saison (3 Siege/2 Remis) Das verspricht Spannung für das Derby an der Orla.
Der Tabellenfünfte von der Orla (9 Punkte/ 9:3 Tore) ist aber auf Schlagdistanz zum Tabellenführer und möchte natürlich nach dem 6. Spieltag auch weiter auf Tuchfühlung bleiben. Genau wie die Lobensteiner Offensive (2,4 Tore pro Spiel) haben die Spitzen der Grüttnerschützlinge bisher an jedem Spieltag netzen können (2,25 Tore pro Spiel).
Auch die Neustädter Defensive hat in dieser Saison wenig zugelassen (3 Gegentreffer). Genug Material für eine spannende Begegnung, die leider nur vor einer kleinen Kulisse von maximal 50 Zuschauern ausgetragen wird. Der Rest muss sich auf den Liveticker verlassen, der geschaltet ist.
Jahrelang waren die Orlastädter chancen- und torlos in den Duellen. Das Blatt hat sich in den letzten 2 Jahren allerdings gewendet und die Koseltaler mussten die Abreise von der „Roten Erde“ ohne Punkte im Gepäck antreten.
Gerne erinnern sich Orlastädter an die spannende Partie in der letzten Saison, als man nach zweimaligen Rückstand das Spiel in den letzten 2 Minuten noch gedreht hat und das zweite Jahr in Folge ein Heimsieg gegen „Angstgegner“Lobenstein gelang. Und im Märchen sind ja alle guten Dinge drei, oder eben Gute Zeiten! Die junge Neustädter Mannschaft fiebert auf Ausbau der Heimserie und damit Schlechte Zeiten für Lobenstein.
Schiedsrichter der Begegnung am Samstag um 15.00 Uhr wird Marvin Lautensack aus Römhild sein. Adiv
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